BTZ des Handwerks - November 2010
Eine fundierte Berufsorientierung ist für Schüler auf dem Weg in die Ausbildung sehr wichtig. Einen Grundstein hierfür haben knapp 280 Achtklässler aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim jetzt an den Standorten des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) des Handwerks in Lingen, Meppen und Nordhorn gelegt. Sie probierten zwei Wochen lang aktiv drei verschiedene Berufe aus und gewannen dadurch bessere Möglichkeiten der Berufswahl.
Am Anfang stand ein theoretisches Profiling. Zwei Tage wurden mit Hilfe von Tests und beobachteten Übungen die Neigungen und Berufswünsche der Jugendlichen, alle Schüler von Förder-, Haupt- und Realschulen, festgestellt. „Wir testen die Teilnehmer berufetechnisch auf Herz und Nieren“, berichtete BTZ-Mitarbeiterin Vera Brenneise. Am Ende der Eignungsanalyse sei klar, in welchen drei Werkstätten sich die Schüler erproben könnten. In Lingen kooperierte das BTZ mit dem Bildungswerk des Lingener Handwerks, in Meppen war die Volkshochschule Projektpartner.
Die erfahrenen Ausbilder verschafften den Schülern anschließend in jeweils zwei bis 2,5 Tagen intensive Erfahrungen in den jeweiligen Berufsfeldern. Neben den „typischen Handwerksfeldern“ wie Bau, Metall, Floristik, Kfz, Maler und Lackierer, Friseur, Elektro, Holz/Tischer und Sanitär/Heizung/Klima standen bei Kooperationspartner z.B. auch Sozialpflege/Hauswirtschaft oder Garten- und Landschaftsbau zur Verfügung. Als Erweiterung des Berufespektrums waren auch die Berufsfelder Büromanagement und Gastronomie vorhanden. Die Jugendlichen arbeiteten jeweils an Projekten, welche die für das jeweilige Berufsfeld benötigten Kenntnisse zutage fördern halfen und die mit Erfolgserlebnissen verbunden waren. Dabei kamen sie immer direkt mit entsprechenden Werkstoffen und Arbeitsmitteln in Kontakt und arbeiteten unter der Anleitung der Ausbilder.
„Neben einer realistischen Vorstellung von der Arbeitswelt ist uns die Förderung der eigenen Fähigkeiten der Schüler wichtig“, äußerte sich Tilman Stürmer, Geschäftsführer des BTZ, über die Ziele der frühzeitigen, praxisbezogenen und systematischen Berufsorientierung, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gefördert wird. Auch solle die Motivation für einen guten Schulabschluss gesteigert werden, weil dieser die Chance auf eine Ausbildungsstelle deutlich erhöhe. Es habe sich weiterhin gezeigt, dass die Berufsorientierung beim BTZ eine gute Ergänzung zu den gängigen Schulpraktika darstelle.
Viel Spaß hatten die teilnehmenden Schüler. Von ihrer Seite gab es Lob für diese Art der Berufsorientierung, die auch von den Lehrern der beteiligten Schulen positiv beurteilt wurde. Die Schüler bekommen die Ergebnisse der Berufsorientierung in Form eines ausführlichen Zertifikates nachträglich Anfang Dezember überreicht. Neben den detaillierten Ergebnissen des Profilings und den teilnehmerindividuellen Erkenntnissen der Ausbilder finden sich im Zertifikat auch Hinweise zu Neigungen, Ausbildungsreife und Entwicklungspotentialen.
Im kommenden Jahr finden weitere Durchgänge der Berufsorientierung im BTZ statt. Mit einem verbesserten Konzept, das eine vorgeschaltete, dreitägige Potentialanalyse für siebte Klassen enthält, werden die vorhandenen Potentiale der Schüler noch besser erkannt. Weitere Informationen, z.B. für interessierte Schulen oder Betriebe, unter www.btz-handwerk.de, 0591-9730474 oder trapphagen@btz-handwerk.de.
Samanta Ruban (links) macht Strähnchen in die Haare von Elena Horn.
Beiden Mädchen hat die Berufsorientierung im BTZ in Lingen gut gefallen.
Jessica Noll von der Haupt- und Realschule in Spelle und
Michelle Kissmann von der Gebrüder Grimm-Schule in Lingen
arbeiten zusammen in der Bauhalle und bauen eine Mauer.
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