Nordhorn 05.01.2012
Mit Hilfe des Projektes „MinT“ sollen Schülerinnen der Haupt- und Realschule (HRS) Neuenhaus zukünftig eine bessere Wahlmöglichkeit für ihre Berufsausbildung bekommen. Interessierte Schülerinnen und Eltern informierten sich nun im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) des Handwerks in Nordhorn über das innovative Projekt.
„‚MinT‘ steht für ‚Mädchen in Technik‘“, erklärten Jan Hermann Meinderink und Angelika Laupenmühlen von der Agentur für Arbeit Nordhorn. Der Berufsberater und die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt begleiten das von der Arbeitsagentur und der Kreishandwerkerschaft (KHW) der Grafschaft Bentheim finanzierte Projekt. Sie machten deutlich, dass „Mädchen gute Voraussetzungen für technische Berufe mitbringen“ und „MinT“ ihnen die Möglichkeit biete, über mehrere Schuljahre verschiedene handwerkliche Berufsfelder auszuprobieren und die für sie passende Ausbildung auszusuchen. Ziel sei es, Mädchen für die Berufe zu begeistern, die bisher als typische Männerberufe gelten.
Die KHW, die sich federführend im „MinT“-Projekt engagiert, war durch Kreishandwerksmeister Gerd Hindriks und Geschäftsführer Sascha Wittrock vertreten. Hindriks, der sich persönlich sehr für die Realisierung eingesetzt hatte, sagte die Unterstützung der Kreishandwerkerschaft zu und zeigte sich überzeugt, dass die Handwerksbetriebe der Grafschaft vom Projekt profitieren werden.
Während eines Rundganges durch die Werkstätten des mit der Projektdurchführung beauftragten Bildungsträgers BTZ waren die Eltern und die Schulvertreterinnen Rektorin Ulrike Arends und Janita Spickmann, Lehrerin für Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT), von den sich dort bietenden Möglichkeiten für die Schülerinnen sehr angetan. Die jeweiligen Werkstattleiter und Diplom-Pädagogin Rabea Bockwinkel, die das Projekt für das BTZ begleiten wird, stellten den genauen Ablauf des vom JOBSTARTER-Team des BTZ mit geplanten Projektes vor.
Ab dem zweiten Schulhalbjahr werden die zwölf interessierten Mädchen der 6. Klasse bis zu den Sommerferien einen Interessenparcours durch die Werkstätten Elektro, Holz, Metall, Maler und Lackierer und SHK durchlaufen. Unter Anleitung der erfahrenen Ausbilder des Bildungsträgers können sie feststellen, ob Handwerksberufe überhaupt etwas für sie sind. Wenn das so ist, können sie ab der 7. Klasse das Wahlpflichtfach „Technik“ belegen. Hier werden die Mädchen dann einmal wöchentlich auf die Praxis vorbereitet, die im Rahmen von 20 BTZ-Übungsnachmittagen und sechs Aktionstagen pro Schuljahr, angefüllt z.B. mit Betriebserkundungen, stattfindet. „Die Praxis steht bei alledem ganz klar im Vordergrund“, betonte KHW-Geschäftsführer Sascha Wittrock.
Dass lokale Unternehmen von „MinT“ profitieren werden, davon zeigte sich auch Bernd Gosink, Ausbilder bei der Neuenhauser Maschinenbau GmbH, die bereits seit längerem Partner der HRS Neuenhaus ist, überzeugt. Er stimmte Wittrock zu, der als Zielsetzung nannte Schülerinnen und Unternehmen zusammen zu bringen, damit aus den ersten Kontakten und Praktika Ausbildungsverträge würden.
Weitere Informationen zum Projekt „MinT“ sind erhältlich bei Angelika Laupenmühlen von der Agentur für Arbeit unter Tel. 05921-870125 oder bei Rabea Bockwinkel vom BTZ unter Tel. 0591-9730431.
Für die Schülerinnen der Haupt- und Realschule Neuenhaus, die am „MinT-Projekt“ teilnehmen, ist handwerkliches Geschick demnächst sehr gefragt.
Noch intensiver als die Teilnehmerinnen an der Berufsorientierung können die MinT-Mädchen ab Februar Handwerksberufe, wie hier im Bereich Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, ausprobieren.
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